Wenn wieder mal ein Jungpferd einzieht, merkt man erst, wie eingeschossen man mit seinen “alten“ Rössern ist. Ruhiges Stehenbleiben ist so ein Beispiel. Ich bin ein ziemlich fauler Mensch. Also stehen meine Pferde, wenn ich sie fertig mache, direkt neben meiner Sattelkammer auf der Stallgasse und nicht wie vom Stallbauer geplant, draussen am Anbindeplatz. Natürlich hängen dort auch Halfter, Trensen sowie der Kappzaum. Und wie soll ich sagen der Junior hat dort ganz schön aufgeräumt und dafür gesorgt, das jetzt alles wieder ganz ordentlich weggehängt wird.
Schritt 1 – Target berühren
Ich weiß nicht ob es beim Pferd orale Phasen gibt, aber Vinnie steckt auf jedem Fall in einer!!! Meinen wunderbaren Sabro Zaum hat er nun auch mit einigen Zahnabdrücke verziert. (Grr).
Und ja, ich weiß das man ihm dafür eins auf die Nase geben kann! Aber nach meiner Erfahrung macht Strafe hier nicht viel Sinn. Denn die Aussicht auf Strafe führt entweder dazu, daß das Pferd wartet bis der Erziehungsberechtigte verschwindet, um dann in Windeseile alles „umzudekorieren“. Kommt der Mensch dann wieder zieht das Pferd schnell den Kopf ein, um dem Schlag zu entgehen. Es versteht nämlich meist nicht, das wir mit der Strafe erreichen wollen, das er nicht mehr mit unseren Sachen spielt. Das Pony denkt immer wenn die Alte zurückkommt, gibt es eins auf die Mütze. Was immer zu einer angespannten und leicht hektischen Misstimmung führt oder
Schritt 2 – Target berühren mit Ablenkung (Halfter :-
um es im Klartext zu sagen: „Das Training fängt schon scheisse an!!!“
Jungpferden und Ljosfari wird nun mal schnell langweilig. Wenn man Ihnen keine Aufgabe gibt, dann suchen Sie sich halt selbst eine. Es stellt sich also, die Frage, ob man sie nicht bei so stupiden Dingen geistig beschäftigen kann und ihnen gleichzeitig die Aufgabe ruhiges „Stehenbleiben“ verdeutlichen und/oder versüssen kann. Für mich ist da, das stationäre Target, eine super Lösung.
Stehenbleiben mit Target-Training
Ich benutze das stationäre Target sozusagen als Anbindebalken. 🙂 Das Pferd soll dazu die Nase an oder dicht an den Target halten und so stehen bleiben. Der Target soll ein möglichst positiv besetzter Ort sein, an dem sich das Pferd wohlfühlt. Hat man dieses Ziel erreicht, ist der Target sehr vielschichtig einsetzbar, z.B. für das Verladetraining oder Medical-Training.
So kann man zum Beispiel das Target in einen Pferdehänger hängen und das Pferd dann zum Target schicken. Aber immer langsam mit den jungen Pferden.
Als erstes üben wir nun den
Stationärer Target:
Kommando:
„Target“
Signal:
Zeigen auf den Target.
Startpunkt:
Das Pferd steht mit der Nase im Anschlag vor dem Target 🙂
Lernprozess
Dabei wird das Pferd auf eine Art Zielscheibe konditioniert. Die Nase soll dabei am Ziel kleben.
Meine Trainingsidee:
Wir stehen uns gegenüber. Ich halte den Target auf Nasenhöhe des Pferdes in der Hand. Selbst zufällige Targetkontakte mit der Nase werden belohnt.
Ich halte das Target etwas weiter zur Seite oder nach unten/oben, mache die „Zielfahnung“ also etwas schwerer.
Trifft die Nase weiterhin ihr Ziel, hänge ich das Target auf und belohne dort.
Das Pferd lernt mit der Nase am Target zu bleiben, während ich mich entferne. Die Nase muss nicht genau am Ziel kleben, ein. kleiner Abstand ist völlig in Ordnung.
Der Target wird aufgehängt und Pferd bleibt beim Target
Der Mensch umrundet das Pferd während es an dem Target bleibt.
Ich entferne mich und mein Pferd bleibt am Target kleben
Das Pony bliebt am Target auch wenn ich den Reitplatz verlasse, um etwas zu holen.
Sehr, sehr tolle Lösung für ein Problem, dass ich mit meinem Shettyyoungster habe. Werde es sofort umsetzen und einsetzen!
Danke für den pferdefreundlichen Denkanstoß. Strafen bringt bei ihm nämlich auch gar nichts, dafür hält Lob ein leben lang! 🙂
Sabine
Laura, vielen lieben Dank für Deinen Kommentar.
wirklich toll das ich Dir und Deinen Youngster helfen konnte. Ganz liebe Grüsse Sabine
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Sehr, sehr tolle Lösung für ein Problem, dass ich mit meinem Shettyyoungster habe. Werde es sofort umsetzen und einsetzen!
Danke für den pferdefreundlichen Denkanstoß. Strafen bringt bei ihm nämlich auch gar nichts, dafür hält Lob ein leben lang! 🙂
Laura, vielen lieben Dank für Deinen Kommentar.
wirklich toll das ich Dir und Deinen Youngster helfen konnte. Ganz liebe Grüsse Sabine